Das Thema Fachkräftemangel ist heutzutage in den meisten Branchen ein Thema. Dass der Nachwuchs inzwischen ausbleibt, hat verschiedene Gründe.
In der Pflegebranche allerdings schlägt der Fachkräftemangel besonders hart zu.
Und das hat neben dem demografischen Wandel und einer immer älter werdenden Generation, noch ganz andere Gründe.
Für die meisten Menschen hat der Pflegeberuf extrem an Attraktivität verloren.
Hier gibt es weder genug qualifizierten Nachwuchs, noch verbleiben die meisten Pflegekräfte bis zur Rente in ihrem Beruf. Laut Dbfk liegt die Veweildauer in der Krankenpflege im Durchschnitt bei etwa 7,5 Jahren und in der Altenpflege bei etwa 8,4 Jahren. Das ist äußerst niedrig.
Vergleicht man den Pflegeberuf mit anderen Berufen, so überwiegen doch scheinbar die Nachteile.
Beginnend mit unattraktiven Arbeitszeiten, über ein niedriges gesellschaftliches Ansehen bis hin zu geringen Karrierechancen.
So scheint es nach außen. Das sind nur einige Gründe, die viele junge Menschen davon abhalten, den Pflegeberuf für sich zu wählen. Man muß außerdem schon sozial sehr aufgeschlossen sein um sich von all den Negativschlagzeilen, die man fast täglich in den Medien zu hören oder zu lesen bekommt, nicht abhalten lässt, eine Ausbildung zum/zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in oder zum/zur Altenpfleger/in zu machen.
Während andere Berufe zumindest geregelte Arbeitszeiten und zum Teil auch gute Karrierechancen haben, scheint es im Pflegeberuf doch größtenteils dabei zu bleiben, dass man bis zur Rente stressige Schwerstarbeit leisten muß.
Der Hauptanteil des Pflegeberufs ist es, gute Arbeit am kranken oder pflegebedürftigen Menschen zu leisten. Menschen nah zu sein, zu deren Genesung oder Wohlbefinden beizutragen.
Kann dies nicht mehr erreicht werden, weil das Arbeitsaufkommen oder der Stressfaktor zu hoch ist, stellt sich bei sozial engagierten Menschen ein Gefühl der Unzufriedenheit ein. Sie können ihre Ziele, Menschen zu helfen und gut zu versorgen, nicht mehr gerecht werden. Das frustriert.
Schichtarbeit und Nachtarbeit, schlechte Bezahlung und das Arbeiten an der Grenze des Machbaren treiben viele Menschen in andere Berufe.
Laut Dbfk verdient ein Altenpfleger als Einstiegsgehalt etwa 2133,00 € monatlich. Mit ca. 15 Jahren Berufserfahrung kann er mit etwa 2900,00 € zzgl. Schicht- und Nachtzulagen rechnen.
Seit 2015 gelten neue Mindestlöhne für Pflegeberufe.
Immerhin tritt ab dem Jahr das neue Pflegeberufegesetz, dass das bisher geltende Altenpflege- und das Krankenpflegegesetz ablöst.
Ziel ist es, die Ausbildungen zu modernisieren, attraktiver zu machen und den Pflegeberuf aufzuwerten.
Wir dürfen also gespannt sein.